Schuljahr der Nachhaltigkeit (GS)

Schuljahr der Nachhaltigkeit. Preisverleihung durch  OB Feldmann und Sponsoren an der Hauptwache in Frankfurt am Main
Im Rahmen des Abschlussfests zum Schuljahr der Nachhaltigkeit 2017/18 auf der Hauptwache richteten sich die Schüler:innen mit Nachhaltigkeitsbotschaften an die Öffentlichkeit.
 

Das Schuljahr der Nachhaltigkeit

 

Das Schuljahr der Nachhaltigkeit (SdN) ist ein innovatives Bildungsprogramm, mit dem Umweltlernen in Frankfurt seit 2012 langfristige Kooperationen mit Frankfurter Grundschulen eingeht. Ziel ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) dauerhaft und strukturell in den Schulen zu verankern und verlässliche Bildungspartnerschaften zu entwickeln. Angesprochen ist damit die Schule als Gesamtinstitution. Im Sinne des „Whole School Approach“ sollen Nachhaltigkeitsprinzipien in allen Schulbereichen verankert werden, über Unterricht, Curricula und Projekte hinaus also auch bei Beschaffungen, in der Schulorganisation und dem gesamten Schulleben.

Dementsprechend besteht das Programm aus vier Maßnahmenpaketen, die eng miteinander verzahnt sind:

  • Unterrichts-Module zu Themen aus dem Bereich BNE, die den Unterricht in den 3. und 4. Klassen ergänzen,
  • Pädagogische Nachmittage und Fortbildungen für Lehrer:innen und Gesamtkollegien,
  • Beratungen, bspw. zur Entwicklung von Curricula oder des Schulprofils,
  • Unterstützung von Aktionen und Eigeninitiativen der Schulen.

Derzeit nehmen 14 Frankfurter Grundschulen an dem Programm teil, weitere Schulen werden sukzessive aufgenommen.
Finanziell unterstützt wird das SdN von der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH FES, der Dr. Marschner Stiftung und (im Rahmen des Hessen-SdN 3.0) dem Land Hessen.

 

Kontakt:

Dr. Claudia Wucherpfennig
claudia.wucherpfennig@stadt-frankfurt.de

069 212 46562

Die Projektschulen

  • August-Gräser-Schule
  • Comeniusschule
  • Eichendorffschule
  • Elsa-Brändström-Schule
  • Heinrich-Seliger-Schule
  • Henri-Dunant-Schule
  • Liebfrauenschule
  • Liesel-Oestreicher-Schule
  • Schwarzburgschule

 

Ehemalige Projektschulen

  • Albert-Schweitzer-Schule
  • Bonifatiusschule
  • Engelbert-Humperdinck-Schule
  • Frauenhofschule
  • Fridtjof-Nansen-Schule
  • Grundschule Riedberg
  • Hostatoschule
  • Merianschule
  • Pestalozzischule
  • Robert-Schumann-Schule
  • Valentin-Senger-Schule

 

Bausteine des SdN

 

Die Unterrichtsmodule richten sich an die 3. und 4. Jahrgänge der Schulen, dort werden sie sukzessive curricular verankert. Den roten Faden zwischen den Modulen bilden der Klimawandel und globale Gerechtigkeit. Die Durchführung erfolgt in Form von Team-Teachings zwischen dem SdN-Team und den Klassenlehrer:innen, welche die Themen in den regulären Unterricht integrieren.

Die Schulen, die neu in das SdN aufgenommen werden, erhalten pro Klasse 16 Unterrichtsstunden. Nach zwei Jahren wird die Anzahl reduziert, die Lehrkräfte verpflichten sich, mindestens ein Modul eigenständig durchzuführen. Hierbei werden sie vom SdN-Team durch Schulungen und die Bereitstellung von Materialien unterstützt.

 

zu den Modulen

Für die Umsetzung von BNE ist die Aus- und Weiterbildung von Pädagog:innen grundlegend. Dabei scheint die Wirksamkeit von individuellen Fort- und Weiterbildungen, auch wenn sie sich auf den Wissenstransfer noch so guter Konzepte bezieht, beschränkt – Bildung für nachhaltige Entwicklung kann nicht von Einzelnen bewältigt werden. Daher sind neue Formate gefragt, die auch eine Transformation von Bildungsinstitutionen einschließen: Eine Zusammenarbeit beim pädagogischen Handeln, ein prozessorientierter Reflexionsrahmen und geeignete institutionelle Settings können helfen, Kompetenzen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung aufzubauen. Das Schuljahr der Nachhaltigkeit geht hier neue Wege, indem es auf langfristige enge Kooperationen setzt. Die Team-Teachings im Rahmen der Unterrichtsmodule (s.o.) gehören ebenso dazu wie Pädagogische Tage und Fortbildungen sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote an den Schulen; alle zusammen greifen ineinander.

Schulübergreifende Einführungsfortbildung

Eine schulübergreifende Fortbildung zu Beginn eines jeden Schuljahres ist eine tragende Säule des SdN. Hier werden wesentliche inhaltliche und organisatorische Grundlagen für die gemeinsame Durchführung des SdN gelegt, zudem haben die Lehrer:innen die Möglichkeit, sich über die Aktivitäten an den verschiedenen Schulen auszutauschen. Inhaltlich umfasst die Fortbildung unter anderem folgende Themen: Struktur und Ablauf des SdN, Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung, globale Gerechtigkeit und globales Lernen, Treibhauseffekt und Klimawandel. Nach einer Vorstellung der Module mit praktischer Erprobung exemplarischer Stationen und unterstützt durch die Mitarbeiter:innen von Umweltlernen in Frankfurt erstellen die Lehrer:innen zudem das Jahresprogramm.

Pädagogische Tage und Fortbildungen

Regelmäßige Fortbildungen und Pädagogische Tage bzw. Nachmittage für das gesamte Schulkollegium orientieren sich am jeweiligen Bedarf der Schule und unterstützen diese bei der Profilbildung in Richtung „(Bildung für) nachhaltige Entwicklung“. Individuelle Erfahrungen werden dabei aufgegriffen und auf das System Schule übertragen. Inhaltlich sind die Fortbildungen und Pädagogischen Tage zum einen auf grundlegende (theoretisch-konzeptionelle und didaktisch-methodische) Fragestellungen aus den Bereichen BNE und Globales Lernen ausgerichtet, zum anderen kann eine Schärfung von BNE und GL in Curricula und Schulprofilen im Zentrum stehen. Darüber hinaus können einzelne Aspekte aus den Unterrichtsmodulen (z.B. Klima und Klimawandel, Fairer Handel, Ernährung) aufgegriffen und vertieft werden. Methodisch orientieren sich die Pädagogischen Tage und Fortbildungen an zentralen didaktischen Prinzipien einer BNE wie Handlungs- und Reflexionsorientierung, partizipatives Arbeiten und vernetztes Denken.

Ergänzend zum Schuljahr der Nachhaltigkeit führt Umweltlernen in Frankfurt seit 2018 das Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globales Lernen als Aufgabe der Ganzen Schule“ durch, das von Engagement Global gefördert wird. Dieses Projekt trägt die gleiche Grundstruktur wie das SdN, richtet seinen Fokus aber noch stärker auf Globales Lernen und orientiert sich am „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ (Engagement Global 2016). Im Sinne des „Whole School Approach“ ist es zudem erklärtes Ziel, den Nachhaltigkeitsgedanken in allen Schulbereichen zu verankern, über Unterricht und Projekte hinaus also bspw. auch bei Beschaffungen, der Bewirtschaftung oder auch bei Kooperationen und Netzwerken.

Beratungen zur dauerhaften, strukturellen Implementierung von BNE und GL in den Schulen finden fortlaufend statt, in der Regel in Arbeits- und/oder Lenkungsgruppen. Im Fokus stehen die Curricula, Schulprofile und Leitbilder sowie – über diese hinausgehend – das gesamte Schulleben. Denn die Institution Schule hat nicht nur einen Erziehungs- und Bildungsauftrag, sondern ist ein zentraler Sozialisationsort im Leben von Kindern und Jugendlichen in Deutschland; was gelernt und gelehrt wird, sollte auch gelebt werden. Mit dem Einstieg in das SdN erfolgt eine Ist-Stand-Analyse, in der gemeinsam evaluiert wird, in welchen Bereichen die Schule im Hinblick auf BNE und GL bereits aktiv und gut aufgestellt ist und wo Entwicklungspotenziale liegen. Die weiteren Beratungen richten sich situativ am Bedarf und Entwicklungspfaden der Schulen aus.

 

Im Laufe des SdN entwickeln sich in den Schulen ideen- und facettenreiche Aktivitäten. Die Inhalte der Unterrichtsmodule werden mit bestehenden Projekten (z.B. im Schulgarten oder demschulinternen Energiemanagement) verknüpft oder regen zu neuen Projekten an, bspw. bei der Mülltrennung und Abfallvermeidung, dem Verkauf von regionalen und/oder fair gehandelten Produkten beim Schulfest, bei Aktionen im Stadtteil oder auch bei der Aufnahme von Schulpartnerschaften. Initiiert werden diese Aktivitäten durch engagierte Lehrer*innen, die Schulleitung und/oder von den Schüler*innen selbst, die ihre im Rahmen der Module entwickelten Ideen in die Praxis umsetzen wollen. Umweltlernen e.V. unterstützt die Schulen bei diesen Initiativen durch das Bereitstellen von Know How und/oder Materialien sowie bei Bedarf durch die Vermittlung von Partner*innen.

 

 

 

 

Das Schuljahr der Nachhaltigkeit 3.0

 

Schüler:innen erfahren im „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ (SdN), was nachhaltige Entwicklung in ihrer und der Lebenswelt anderer Kinder rund um den Globus bedeutet.

 

Das SdN-Angebot umfasst anschauliche Bildungsmaterialien und interaktive Lernwerkstätten in 8 Themenmodulen, die den Hessischen Bildungsstandards entsprechend für die 3. und 4. Klasse konzipiert wurden. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln spielerisch Handlungsoptionen für eine nachhaltigere Welt und lernen, dass jede und jeder zu einem nachhaltigen Wandel beitragen kann.

 

Im Schuljahr der Nachhaltigkeit 3.0 liegt der Fokus auf der Beratung der Schulen. Die SdN-Themenmodule werden ergänzt durch Lehrkräftefortbildungen sowie Betreuung und Beratung der Lehrkräfte und Schulleitung. Dabei kommen unsere SdN-Multiplikator*innen in Ihre Schule und arbeiten mit Ihnen in Bildungspartnerschaften zusammen, um Sie auf dem Weg zur nachhaltigen Schule zu unterstützen und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Curriculum und Schulleben zu verankern. Im Sinne des „Whole School Approach“ wird angestrebt, dass sich die gesamte Schulgemeinde für einen nachhaltigen Betrieb Ihrer Schule engagiert.

 

Nach einer vorangegangenen Pilotphase an Modellschulen soll das SdN 3.0 in Hessen nun in die Breite gebracht und bis Ende 2024 an mindestens 120 hessischen Grundschulen verstetigt werden.

 

Ausführliche Informationen inkl. detaillierter Beschreibungen zu den Inhalten der Themenmodule: https://www.hessen-nachhaltig.de/schuljahr-der-nachhaltigkeit.html