Mitmach-Ausstellung - "Ich war ein Joghurtbecher"


Joghurtbecher, Plastikflaschen, Schokoladen- Papier - was wird aus den Verpackungsabfällen? Zum Thema Abfalltrennung und Kunststoffrecycling entwickelte Umweltlernen in Frankfurt e.V in Zusammenarbeit mit der FES eine Mitmach-Ausstellung. Sie wurde 2006 in der Orangerie (Kinderschutzbund) aufgebaut und von zahlreichen Schulklassen und Hortgruppen besucht. Ergänzt wurde die Mitmach-Ausstellung durch Exponate der Ausstellung "WeltSpielZeug" im Frankfurter Kindermuseum und Museum der Weltkulturen. Die folgenden Bilder geben einen kleinen Eindruck von der Arbeit in der Ausstellung.

  • Geschichten zur Müllgeschichte
  • Welcher Abfall kommt in welche Tonne?
  • Was findet sich in der gelben Tonne?
  • Neue Fessies aus alten Kunststoffverpackungen
  • Leben mit Abfall - Kinder in der dritten Welt





Geschichten zur Müllgeschichte

In der Römerzeit begann die erste organisierte Abfallentsorgung. Interessant etwa die Einwegamphoren für Olivenöl, die für Abflussrohre und für den Straßenbau recycelt wurden. Im Mittelalter ging die organisierte Abfallentsorgung weitgehend verloren: Abfälle wurden auch in Frankfurt einfach auf die Straße geworfen. Erst in der Neuzeit, als der Zusammenhang zwischen Krankheiten und hygienischen Verhältnissen bekannt wurde, wurden Müll und Fäkalien wieder getrennt entsorgt. Nach der Müll-Lawine der 60er Jahre mit ihren Müllbergen am Stadtrand, beginnt in den 70er Jahren eine geregelte Deponierung, die Abfallverbrennung und die Wiederverwertung von Wertstoffen aus dem Abfall.
 
   

Welcher Abfall kommt in welche Tonne?

Abfalltrennung ist sinnvoll. Es ermöglicht das Recycling, also die Wiederverwertung von Abfällen. Aber wohin mit Papierschnipsel, Plastiktüten, Verpackungsstyropor, Eierkarton, Plastikflasche, Joghurtbecher, ...? Welcher Abfall kommt in
  • die gelbe Tonne mit dem grünen Punkt,
  • in die Papiertonne,
  • in die Biotonne,
  • in die Restmülltonne
  • und in den Altglascontainer?

Den Abfall kann man sortieren, in den Fessie-Tastkästen fühlen oder auch riechen.




Welcher Abfall findet sich in der gelben Tonne?

Den Verpackungsabfall auf dem Sortierband zu trennen ist gar nicht so einfach. Hier finden sich die Weißblech- und Aludosen, Getränkekartons und Verpackungen aus unterschiedlichen Kunststoffen. Und Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen und PET zu trennen ist meist noch schwieriger. Hier helfen physikalische Verfahren wie der Schwimm-Sink-Prozess weiter, um etwa Polystyrol und Polypropylen zu trennen. Die zerkleinerten und gereinigten Kunststoffschnipsel werden dann zu Granulat weiterverarbeitet.

                



Neue Fessies aus alten Kunststoffverpackungen?

Aus recyceltem Kunststoff-Regranulat können neue Kunststoffprodukte hergestellt werden. Hierzu wird das Granulat in einem Extruder geschmolzen und dann in eine Form gepresst. In der Mitmach-Ausstellung entstanden so kleine Fessie-Taler, dem Maskottchen der FES. Der Extruder wurde von der Firma Hahn-Kunststoffe zur Verfügung gestellt. In Recycling-Firmen werden aus dem Kunststoff-Granulat nützliche Dinge wie Fleece-Pullover, Stühle, Klappkisten, Mülltonnen und auch Palisaden und Platten für Spielplätze hergestellt.




Leben mit Abfall - Kinder in der dritten Welt

In den Industrieländern wie Deutschland wird Abfall recycelt, um Rohstoffe zu sparen und die Müllmengen zu vermindern. In den Ländern der dritten Welt ist die Wiederverwertung von Abfall für viele Menschen Lebensgrundlage. Die Ärmsten der Gesellschaft sammeln den Müll und verarbeiten ihn zu Gegenständen wie Töpfen, Sandalen, Taschen und anderem. Auch Kinder nutzen den Abfall, um sich hieraus Spielzeuge herzustellen. In der Mitmach-Ausstellung konnten eigene Spielzeuge aus dem Abfall gebastelt werden. Anregung wurde gegeben durch von Kindern hergestellte Objekte aus der Ausstellung WeltSpielZeug (Kindermuseum, Museum der Weltkulturen).